Was ist camera lucida?

Die Camera lucida (lateinisch für "heller Raum") ist ein optisches Instrument, das als Zeichenhilfe verwendet wird. Sie wurde 1806 von William Hyde Wollaston patentiert.

Die Camera lucida projiziert ein optisches Abbild des Motivs auf die Zeichenfläche, sodass der Künstler das Bild auf Papier oder einem anderen Medium nachzeichnen kann. Es ist keine Kamera im herkömmlichen Sinne, da sie kein Bild aufzeichnet. Stattdessen hilft sie dem Künstler, ein genaues Abbild des Gesehenen zu erzeugen.

Hauptbestandteile und Funktionsweise:

  • Prisma oder Spiegel: Das Kernstück ist ein Prisma oder eine Anordnung von Spiegeln, die das Licht bricht und das Bild des Motivs neben oder über die Zeichenfläche projiziert.
  • Betrachtung: Der Künstler blickt durch eine kleine Öffnung und sieht gleichzeitig das Motiv und die Zeichenfläche.
  • Zeichnung: Der Künstler kann dann die Konturen des projizierten Bildes auf der Zeichenfläche nachzeichnen.

Anwendungen:

  • Wissenschaftliche Illustration: Häufig verwendet in der Botanik, Zoologie und Medizin, um präzise Zeichnungen von mikroskopischen oder makroskopischen Objekten zu erstellen. Für mikroskopische Anwendungen wird sie als <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Camera%20Lucida%20für%20Mikroskopie">Camera Lucida für Mikroskopie</a> bezeichnet.
  • Porträtmalerei: Ermöglichte es Künstlern, schnell genaue Porträts zu erstellen.
  • Landschaftszeichnungen: Hilfreich für das Erfassen von Details in komplexen Landschaften.

Vorteile:

  • Genauigkeit: Ermöglicht präzise Darstellungen.
  • Geschwindigkeit: Beschleunigt den Zeichenprozess.

Nachteile:

  • Übung erforderlich: Benötigt etwas Übung, um das Bild korrekt zu überlagern und zu zeichnen.
  • Helligkeit: Kann bei schlechten Lichtverhältnissen schwierig zu verwenden sein.

<a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Geschichte%20der%20Camera%20Lucida">Geschichte der Camera Lucida</a>: Erfunden als Weiterentwicklung früherer Zeichenhilfen wie der Camera Obscura, erfreute sie sich im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit, bevor sie durch die Fotografie weitgehend abgelöst wurde. Trotzdem findet sie in spezialisierten Bereichen noch heute Anwendung.

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